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Von Herz zu Herz

(Text: Susi Maurer)

 

Vom 28. September bis zum 3. Oktober 2012 reisten insgesamt 11 Musiker der Stadtkapelle Fürstenfeldbruck und der Blasmusik Schöngeising nach Nikolaev in der Ukraine. Die Stadt liegt mit ihren 500.000 Einwohnern in der Nähe von Odessa.

 

Eingeladen von der dort ansässigen Universität Sukhomlynskyi, nahmen wir am Projekt „National Uniqueness of your Country“ teil. Im Rahmen dieses Projektes erlebten wir in diesen 5 Tagen sehr viel in Nikolaev und Umgebung.

 

Am ersten Abend folgten wir der Einladung der Universität am diesjährigen Herbstball teilzunehmen. Natürlich fielen wir mit unserer bayrischen Tracht auf. Nach der offiziellen Begrüßung durch den Leiter der Universität, wurden auch wir vorgestellt.

 

Der erste ganze Tag stand ganz im Zeichen der Musik. In der Früh trafen wir uns zu einer Generalprobe für das Galakonzert, das am Abend stattfinden sollte, um das Musikfestival „Drusba“ (Freundschaft) zu feiern. Außerdem probten wir auch mit dem Orchester der Musikschule den Marsch „Musikantengruß“, den wir anschließend zur Eröffnung der Festivals im Nahegelegenen Park aufführten. Anschließend besichtigten wir die Musikschule Nummer 5  (insgesamt gibt es 6  Musikschulen in Nikolaev), in der jeder Lehrer einen eigenen Raum zum unterrichten hat. Außerdem gibt es direkt in der Musikschule eigene kleine Konzertsäle für Aufführungen.

 

Bevor wir nun das Galakonzert bestritten, kochten uns Mitglieder des Deutschen Vereins „Wiedergeburt“ in Nikolaev, noch typisch ukrainisches Essen. Frisch gestärkt präsentierten wir beim Galakonzert bayrische Volksmusik mit „Stelldichein in Oberkrain“ und „Mein Heimatland“. Ein weiteres Highlight dieses musikalischen Tages, war der Auftritt im Restaurant „Betrunkener Patrick“ beim dort stattfindenden Oktoberfest. Mit Bier aus eigener Brauerei war die flüssige Versorgung schon mal gegeben. Wir spielten dort für die ukrainischen Oktoberfestfans zur Unterhaltung und nach ein paar Versuchen sagen auch alle das „Prosit“ lautstark mit.

 

Am zweiten Tag machten wir uns bei gut 25 Grad auf eine zweistündige Busreise in die Millionenstadt Odessa, in der wir am ersten Tag gelandet waren. Dort angekommen besichtigten wir zusammen mit einigen Studenten der Universität, zuerst den Hafen am Schwarzen Meer. Die Studenten übersetzten uns abwechselnd die interessanten Informationen unseres Reiseführers. Nach dem Aufstieg über die Potemkinsche Treppe in die Innenstadt von Odessa führte uns der Weg in Richtung des Opernhauses. Wir konnten das Opernhaus sogar von Innen sehen. Eine sehr informative Führung führte uns bin in den Konzertsaal, in dem sogar extra für uns der Kronleuchter eingeschalten wurde. Er ist mit seinem mehreren Tonnen Gewicht gigantisch und erstrahlte den ganzen Raum.

Geblendet von diesem Licht, machten wir uns weiter auf den Weg zu einem gemeinsamen Mittagsessen. Dort gab es typisch ukrainisches Essen, wie z.B. Borschtsch. Bevor wir nach Nikolaev zurückfuhren, machten wir noch mal am Strand halt, um unsere Füße auch mal ins Schwarze Meer halten zu können.

 

Der dritte Tag stand ganz im Zeichen des Abenteuers. Voller Spannung machten wir uns auf die Reise zum Fluss „Südlicher Bug“ in der Region Myhewa. Dort sollten wir in drei Boote aufgeteilt über schnelle Strömungen und Steine raften. Wieder zusammen mit ein paar mutigen Studenten, setzten wir zuerst auf eine Nahegelegene Insel über, auf der jeder eine Rettungsweste, einen Helm und natürlich ein Paddel bekam. Nach einer kurzen Einweisung, in der wir ein paar russische Paddelbefehle lernen mussten, ging es auch schon los. Die erste Strecke meisterten alle Gruppen fast problemlos. Nur eine Gruppe saß gleich beim ersten größeren Stein auf. Unten angekommen, musste das Boot natürlich erstmal aus dem Wasser gehoben werden und zum Transportbus getragen werden. Mit diesem machten wir uns dann auf den Weg zur zweiten, etwas schweren Stelle. Nach einer gründlichen Einweisung unseres Instruktors, wie man die 1,5 Meter am besten mit dem Boot in die Tiefe springen soll, startete die erste Gruppe erfolgreich einen Versuch. Die zweite Gruppe jedoch, scheiterte schon am zweiten größeren Stein und kenterte. Die meisten Insassen des Bootes konnten sich schnell retten, zwei mussten erst mit einem anderen Boot geholt werden.

Trotzdem haben alle den Tag gut überstanden. Und wir kehrten zu einer Vodkaverkostung nach Nikolaev zurück, bei der Vodka mit Meerrettich oder Chili probiert werden konnte.

 

Am letzten ganzen Tag  wurden wir in der Früh vom Bürgermeister der Stadt Nikolaev Vladimir Chaika empfangen, der sich viel Zeit für nahm. Dort überreichten wir einige Geschenke der Stadt Fürstenfeldbruck an den Bürgermeister und bekamen im Gegenzug auch eine zweite Einladung nach Nikolaev und paar Geschenke zurück. Dank einiger anwesender Kamerateams und der Presse haben wir es auch in das ukrainische Fernsehen geschafft.

 

Anschließend an den Besuch des Bürgermeisters, machten wir uns auf den Weg in eine der deutschen Siedlungen „Karlsruhe“. Dort hörten wir einiges über das Leben der Deutschen in der Ukraine seit dem 19. Jahrhundert bis heute. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in Karlsruhe kehrten wir nach Nikolaev zurück und erfuhren dort bei einem Stadtrundgang noch viele interessante Geschichten. Der letzte offizielle Termin war der runde Tisch in der Universität. Das Thema war „Die Entwicklung der Laienmusik in Deutschland und der Ukraine“ über das Lehrer, Studenten und wir gesprochen haben.

 

Am Abreisetag, war nochmal großes Shopping im nahe gelegenen Supermarkt angesagt. Doch der Zeitpunkt der Abreise rückte immer näher. Es wurden die letzten gemeinsamen Fotos geschossen und die letzten Geschenke ausgetauscht. Es war ein trauriger Abschied, weil in diesen letzten fünf Tagen einige Freundschaften geschlossen wurden und man doch in der kurzen Zeit sehr viel Spaß miteinander verbracht hat.

 

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