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„Abschied eines Gladiators – letztes Frühjahrskonzert unter der Leitung des Dirigenten Paul Roh

Dass es eine der letzten Veranstaltungen sein werde, die aufgrund des Corona-Virus im Stadtsaal des Veranstaltungsforums Fürstenfeld im März dennoch durchgeführt werden konnten, damit war zunächst nicht zu rechnen.

So zog die Blasmusik Schöngeising in diesem Jahr zu ihrem sonntäglichen Frühjahrskonzert am 08. März trotzdem wieder zahlreiche Gäste aus Nah und Fern an. Dabei spannten die Musikerinnen und Musiker des Jugendensembles, der Jugendblaskapelle sowie des Blasorchesters unter der musikalischen Leitung von Monika Stöhr und Paul Roh einen großen Melodienbogen mit klassischer, sinfonischer und moderner Blasmusik. Durch das Programm führten in bewährter und charmant informativer Weise für die Jugend Tobias Kain und Markus Weigl sowie Christian Wörl für das Blasorchester.

Nach der Begrüßung durch den 1.Vorstand Conrad Hermann eröffnete die Jugendblaskapelle zusammen mit dem Jugendensemble unter der Gesamtleitung von Monika Stöhr mit der energiegeladenen „Hawkeye Ouvertüre“ von Robert Sheldon eindrucksvoll das Konzert und zeigte bereits hier ihr Können und ihre Ausdruckskraft.

Dass sich die gute Zusammenarbeit in der musikalischen Ausbildung, die die Blasmusik Schöngeising seit Jahren mit der Heinrich Scherrer Musikschule durchführt, lohnt, bewiesen neben den Kindern und Jugendlichen des Jugendensembles und der Jugendblaskapelle insbesondere Anna Metzner und Tobias Kain. Sie hatten sich im vergangenen Jahr den Prüfungen zum Musikerleistungsabzeichen des Musikbunds von Ober- und Niederbayern (MON) in Bronze bzw. Silber unterzogen und diese erfolgreich abgelegt. Im Rahmen der vergangenen Jahreshauptversammlung des Vereins erhielten die beiden bereits eine entsprechende Urkunde des MON sowie eine Anstecknadel verliehen.

Mit dem bekannten Lied „Nessaja“ aus dem Musical „Tabaluga oder die Reise zur Vernunft“ von Peter Maffay, arrangiert von Kurt Gäble, zeichnete die Jugendblaskapelle unter der Leitung von Paul Roh einfühlsam und äußerst emotional die Begegnung des Drachen Tabaluga mit der Schildkröte Nessaja nach. Hierbei erzählt die Schildkröte, dass sie nie erwachsen sein wollte und irgendwo tief in sich ein Kind geblieben sei. Im Anschluss daran entführte die Jugendblaskapelle das Publikum auf die Bühnen des Broadways. Mit verschiedenen ABBA-Melodien aus dem Musical „Mamma Mia“, arrangiert von Roy Phillippe, verzauberten die Jungmusikerinnen und –musiker klanggewaltig und ausdrucksstark die anwesenden Gäste. Vom begeisterten Publikum wurden die jungen Musikerinnen und Musiker hierfür mit tosendem Beifall belohnt.

Anschließend betraten die 52 Musikerinnen und Musiker des Blasorchesters unter der Leitung von Paul Roh die Bühne und eröffneten ihren Teil des Konzerts mit dem Marsch „Pomp and Circumstance No. 4“ des Briten Edward Elgar, arrangiert von Stefan Schwalgin.

Die Operettenfreunde des Publikums kamen anschließend mit der bekannten „Fledermaus-Ouvertüre“ von Johann Strauß, arrangiert von Hans Eibl voll auf ihre Kosten. Dabei fasste die schwungvolle Ouvertüre die zahlreichen musikalischen Höhepunkte der gesamten Operette zusammen und forderte den Musikerinnen und Musikern der Blasmusik Schöngeising einiges an Können ab. Hierbei war insbesondere das Klarinetten- und Querflötenregister besonders gefordert, welches aber die heitere Walzeratmosphäre der Ouvertüre gekonnt auf das Publikum übertrug. Dieses honorierte die Leistungen des Orchesters anschließend mit großem Beifall.

Basierend auf Geschichten der nordischen Mythologie stand vor der Pause „Fate of the Gods“ von Steven Reineke auf dem Programm. In Nebel und gedämpftes Licht getaucht, nahmen die Musikerinnen und Musiker das Publikum klanggewaltig mit in die nordische Götterwelt sowie den musikalischen Kampf zwischen Gut und Böse, bei dem natürlich am Ende das Gute siegte.

Nach einer wohlverdienten Pause „beamte“ sich die Blasmusik Schöngeising im zweiten Konzertteil mit „Theme from Star Trek“ von Alexander Courage in einer Bearbeitung von Thomas Doss zum Raumschiff Enterprise in die unendlichen Weiten des Weltalls hinauf.

Mit der von Jay Bocook für Blasorchester spannend und abwechslungsreich arrangierten Filmmusik „King Kong Soundtrack Highlights“ von James Newton Howard begab sich das Orchester in das gleichnamige im Jahr 2005 neu verfilmte Affenepos King Kong.

Weitaus ruhigere, schmusige Töne schlug anschließend Simon Weigl als Solist im lateinamerikanischen Musikstück „Bésame Mucho“ von Consuelo Velázquez in einem Arrangement für Blasorchester von Markus Götz an. Gefühlvoll interpretierte er mit seinem Flügelhorn das Liebeslied, welches im Deutschen „Küss mich ganz fest“ bedeutet. Für seine emotionale Interpretation wurde er am Ende natürlich mit einem Kuss sowie einem Blumenstrauß belohnt.

Groovig wurde es hingegen mit dem Medley „Sax, Wind & Funk“ des Arrangeurs Stefan Schwalgin. Als Saxophon-Solisten brillierten hierbei Simon Wörl, Isabella Roßkopf, Annette Wengel, Leni Rößler und Conrad Hermann, die die Superhits „September“, „Spinning Wheel“ und „Birdland“ hervorragend musikalisch umsetzten.

Bevor das letzte Stück im offiziellen Teil des Konzertes erklang, ergriff Conrad Hermann als 1. Vorsitzender des Vereins das Wort und teilte dem Publikum mit, dass Paul Roh seine Dirigententätigkeit bei der Blasmusik Schöngeising Anfang August diesen Jahres beenden und sich neuen Aufgaben widmen werde. Damit er die vergangenen Jahre seiner Dirigententätigkeit bei der Blasmusik Schöngeising stets in guter Erinnerung behalte, überreichte ihm Conni Rößler stellvertretend für alle Musiker und Musikerinnen ein Fotobuch mit Bildern, Texten und Erinnerungen der letzten mittlerweile 14 Jahre seines Wirkens im Verein. Mit Applaus und „Standing Ovations“ würdigte das Orchester die Leistungen und Verdienste ihres scheidenden Dirigenten. Sichtlich gerührt nahm Paul Roh dies zur Kenntnis und bedankte sich für die vielen vergangenen schönen Jahre mit der Jugend und den „Großen“.

Schließlich verabschiedete sich Paul Roh als Dirigent der Blasmusik Schöngeising auch musikalisch. Mit dem Marsch „Abschied der Gladiatoren“ von Hermann Ludwig Blankenburg, arrangiert von Siegfried Rundel, sagte Paul Roh auf diese Weise „Auf Wiedersehen“.

Der lang anhaltende Applaus des Publikums forderte die Musikerinnen und Musiker sodann zu einer Zugabe auf. So erklang die feucht-fröhliche „Champagner Polka“ von Johann Strauss Sohn, arrangiert von Jacinto Montezo. In diesem Werk beschrieb das Orchester gekonnt das Knallen von Champagnerkorken und die fröhliche Ausgelassenheit eines Balles. Als „Solist“ trat hier Georg Hörger ausdrucksstark in Erscheinung und ließ gekonnt den ein oder anderen Champagnerkorken knallen. Dass dieses Stück natürlich noch nicht das Ende des Konzertes sein konnte, dafür sorgte wiederum das hervorragende Publikum, welches zu Recht auf eine zweite Zugabe pochte. Da ein Teil des Orchesters Ende Januar auf Reisen war und die Grüne Woche in Berlin besucht hatte, lag es nahe, die „Berliner Luft“ als Souvenir mit nach Bayern zu bringen. Das Operettenlied im Marschrhythmus von Paul Lincke, arrangiert von Stefan Schwalgin, und insgeheim inoffizielle Hymne der Stadt Berlin begeisterte die Konzertbesucher und animierte den ein oder anderen textsicheren Besucher zum Mitsingen. Nach weiterem tosendem Applaus wurde das Publikum schließlich in den restlichen Sonntagabend entlassen.

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